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Stadthaus Gundeldingerstrasse

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Das Energiekonzept beruht im Wesentlichen auf drei Säulen

- Komplette energetische Sanierung der Gebäudehülle

- Nutzung solarer Direktgewinne durch grössere Öffnungen im Süden und Nutzbarmachung der gesamten Südfassade für Wohnen/Küche

- Neue Energieproduktion und -speicherung

 

Sanierung Gebäudehülle

- Bestehenden Nordfassade Aussen-Dämmung mit 22 cm Steinwolle, Kompaktfassade mit hinterlüftetem Wetterschutz

- Südseitig neue Fassade mit opaken Bauteilen mit 22 cm Holzfaserdämmung und neuen Fenstertüren 3-fach Isolierverglasung im Minergiestandard.

- Dämmen südseitiger Betonanbau gegen Brandschutzmauer Nachbar mit EPS (Ausnahme)

- Komplett neues Dach (Sparrendach mit Unterdach, Dämmung zwischen und unter Sparren 30 cm Zelluloseflocken)

- Möglichst Wärmebrückenfreier Verlauf des Dämmperimeters mit folgender Ausnahme:

Kellerdecke/Aussenwand (nicht anders lösbar in altem Bestand)

- Dämmung Kellerdecke zwischen Balken (14 cm Steinwolle – Brandschutz)

- Dämmen Aussenwände im Erdreich, 100 cm tief mit Foamglas

- Dämmen wo möglich mit erneuerbaren Materialien (Holzfaser, Isofloc) bzw. Steinwolle (wo Brandschutz nötig), Foamglas im Erdreich (Speicher, Perimeterdämmung)

- Ersatz aller Fenster durch Minergie-3-fach-Isolierverglasung

- Einbau alter Dachziegel in Geschossdecke zu Estrich zwecks bessere Phasenverschiebung

- Kompakter Baukörper, keinerlei Vorsprünge, Verzicht auf Dachaufbauten (Lukarne)

- Selbsttragender Balkon (Vermeidung von Wärmebrücken)

 

Solare Direktgewinne

- Grosse Fensteröffnungen nach Süden

-„Verlagerung“ des im Süden liegenden Treppenhauses ins Innere (durch Anbau im Süden), so dass die gesamte Fensterfläche für Wärmegewinne in die Wohnungen genutzt werden kann

- Fällen der Tanne im Süden

- Zusätzliche Speichermasse im Decken-/Bodenbereich des Südanbaus (Anbau in Beton mit Aufschüttung von Abbruchmaterial – Bodenstärke 50 cm)

 

Sommerlicher Wärmeschutz

- Siehe Dämmmaterial

- Balkone (1m) zur Verschattung der Südfassade im Sommer

 

Energieproduktion/Wärmequellen

- Solar: Nutzen der gesamten Süddachfläche (ca. 60 m2) für:

· Thermische Solarkollektoren für Heizung und Warmwasser (18 m2) – Ausrichtung auf Wintersituation (70° Neigung)

· Photovoltaikanlage (39 m2, 30° Neigung)

· Spezielle Aufständerung der ST-/PV-Flächen zur Generierung von Mehrfläche und optimaler Ausrichtung

- Abwasserwärme: Wärmetauscher im unterirdischen Wasserspeicher

- Erdwärme: über ungedämmten Boden des unterirdischen Wasserspeichers

 

Energiespeicherung

- Kombispeicher 800 L (in Keller)

- Unterirdischer Wasserspeicher, geschichtet, ca. 23 m3, seitlich und oben gedämmt mit U-Werten < 0.15 W/Km2

 

Funktionsweise Solarthermische Anlage

- Die Solaranlage heizt je nach Ertragssituation zwei unterschiedliche Speicher auf:

· Bei niedrigen Erträgen (diffuses Licht, Morgen-/Abendstunden) den unterirdischen Wasserspeicher (Niedertemperaturspeicher - Winterbetrieb)

· Bei hohen Erträgen (voller Sonnenschein) den Kombispeicher und – sollte dieser voll aufgeheizt sein – den unterirdischen Wasserspeicher

- Dadurch wird der Wirkungsgrad und der Energieertrag massiv erhöht.

 

Funktionsweise unterirdischer Wasserspeicher mit innenliegenden Wärmetauschern

- Der unterirdische Wasserspeicher funktioniert als saisonaler Speicher sowie im Winterbetrieb als Niedrigtemperaturspeicher (Quelle für die Wärmepumpe), der laufend von insgesamt drei Wärmequellen gespeist wird:

· Solarthermische Anlage je nach Ertragssituation und Ladezustand des Kombispeichers. Dies geschieht durch einen Wärmetauscher am Boden des Wasserspeichers, welcher in einer gelöcherten Schichtlanze platziert ist, in welcher das erwärmte Wasser aufsteigt (Verhinderung von Turbulenzen zur optimalen Schichtung).

· Abwärmewassertauscher. Dieser befindet sich ebenfalls im unteren Teil des Wasserspeichers und wird vom gesamten Abwasser ohne WC gespeist. Um ein gutes Volumen-/Oberflächen-Verhältnis und einen hohen Wirkungsgrad zu erreichen, wird der Querschnitt der Abwasserleitung im WT reduziert. Ein kleiner Retentionsbehälter mit Filter und Überlauf ist vorgeschaltet.

· Erdreich als Wärmequelle. Der Wasserspeicher ist oben (Decke) und die ersten 2 m von oben an den Wänden gut gedämmt. über die unteren Wände und den Boden, die nicht gedämmt sind, kann auf einer Fläche von ca. 25 m2 Wärme des Erdreichs aufgenommen werden (Regeneration im Sommer).

- Die Wärmeentladung des Grossspeichers erfolgt über zwei Wege:

· Absorber zuoberst im Wasserspeicher, der direkt mit dem Heizungskreis verbunden ist. Dies solange die Temperatur im Grossspeicher auf Heizgradniveau ist.

· Bezug des Wassers des Grosspeichers als Quellwasser für die Wasser-Wasser-Wärmepumpe (Ansaug im oberen Teil, Auslass im unteren Teil des Speichers)

- Der Wasserspeicher mit seinen Installationen ist von oben über einen Einstieg zugänglich

- Füllung, Entleerung (nur für Revision) und Wasserstandsanzeige über zusätzliche Stutzen.

 

Funktionsweise Sole-Wasser-Wärmepumpe (6 KW)

- Konventionell zur Deckung der Defizite im Winter

 

Wärmeverteilung

- Über bestehende Radiatoren (je einer in Bad, Wohn-/Esszimmer und Schlafzimmer pro Wohnung)

 

Wärmetauscher / Heizkreis